Achtsamkeit ist „eine besondere Form der Aufmerksamkeit“ (Jon Kabat-Zinn).

Besonders ist sie, weil sie sich ausschließlich auf das richtet, was gerade im Moment passiert: nicht was in der Vergangenheit liegt, nicht, was in der Zukunft kommen mag. Sie kann auf nahezu alles gelenkt werden: auf Gedanken, Emotionen, Empfindungen, Handlungen.

Und – das für mich entscheidende – Sie ist vollkommen wertfrei. eine Emotion wird weder als gut oder schlecht bewertet. Ein Gedanke wird lediglich als da oder nicht da wahrgenommen, ebenso eine Empfindung. Eine Handlung (z.B. Zähneputzen, Atmen, Gehen, ….) wird mit allen Sinnen erspürt und erlebt.

Wie Du den 1. Schritt machst

Was aus meiner Sicht hilft, um Achtsamkeit aka Mindfulness auszuprobieren ist Folgendes.

  1. Gedanken wahrzunehmen (also zu denken) und mittels einer passenden Metapher loszulassen. Stell Dir vor, Du hast einen unangenehmen oder belastenden Gedanken: nimm ihn wahr
  2. erkenne, dass es ein Gedanke ist. Eine Konstruktion Deines Gehirns.
  3. Und lass ihn dann los.

Leichter gesagt als getan. Daher hier ein paar bewährte Methoden. Oftmals wird das Beispiel einer Wolke genannt: Setze den Gedanken als Schrift oder Bild auf eine Wolke und lass ihn davon ziehen.

Ebenso kannst Du Dir den Gedanken als Feder oder Blatt auf dem Wasser schwimmend vorstellen. Er kommt angeschwommen, Du nimmst ihn wahr und lässt ihn dann weiterschwimmen.

Ich persönlich liebe die „Superman Methode“. Und alle, die die Filme aus dem letzten Jahrhundert kennen, können sich vielleicht vorstellen, wie die geht. Wenn Du es nicht weisst und es wissen willst, wie die Superman Methode geht: schrieb mir eine Mail oder ruf mich gerne an.

So fängst Du an

Am hilfreichsten war es für mich, einen mittelmäßig eigenartigen/anstrengenden Gedanken zu wählen: „Sollte ich nicht lieber etwas Produktives tun?“ oder „Was ich heute noch alles zu erledigen habe?“ Diesen Gedanken

  1. Bemerke ich (Bewusstsein)
  2. Nehme in wahr (wertfreie Aktzeptanz)
  3. Lasse ihn los (Wolke, Feder, Superman)

Was auch zum Einstieg gut funktioniert, ist achtsames Gehen: Das tolle am Gehen ist,

  1. dass Du es sowohl beim Warten auf den Bus wie auch im Büro/HomeOffice ausprobieren und üben kannst
  2. es neben den Gedanken ein physisches Erlebnis ist, dass Du gerade am Anfang gut wahrnehmen und spüren kannst
  3. und es sich ganz wunderbar anfühlt mit nackten Füßen auf nassem Gras

All das sind wunderbare Übungen, um erste mini steps im Thema Achtsamkeit zu gehen.

Warum Du das tun solltest

… fragst Du Dich jetzt vielleicht?

Neben der „besonderen Form der Aufmerksamkeit“ sehe ich Achtsamkeit auch als eine Kompetenz, die jede(r) erlernen kann. Und hast Du erstmal eine Kompetenz erworben, kannst Du stets wählen ob Du sie einsetzen willst.

Hast Du sie allerdings nicht, hast Du auch keine Wahl – so einfach ist das.

Wahrscheinlich wäre es gut gewesen, wenn alle das schon vor 10-15 Jahren erlernt hätten oder es aus Kindheitstagen nie verlernt hätten. Anyway… so ist es nun mal.

Was ich Dir damit sagen möchte, Du tust Dir selbst einen Gefallen. Heute mit einer kleinen Übung anfangen und dranbleiben, dann hast Du in Zukunft die Möglichkeit, achtsam oder unachtsam sein zu können….

Eine Wahl, die Dir bei aller Achtsamkeit natürlich weiterhin zur Verfügung steht. Aber wer will das schon?

namaste