Mal kürzer, mal länger – in diesem Fall auf jeden Fall mit Karten.

Kürzlich habe ich in einem Beitrag eines Bekannten ein Kartenspiel entdeckt. Ein Frage-Antwortspiel für Paare. Klingt zunächst interessant und bei genauerer Betrachtung stimmt es mich nachdenklich.

Fragen über:

  • Dinge, die man mag oder auch nicht
  • Gesundheit, Beziehung, Liebe, das Leben… oder
  • Gemeinsamkeiten und Pläne

sollen Paaren helfen, sich spielerisch besser kennenzulernen. Die sich (neu) erkundenden Paare kommen sich näher, lernen sich (besser) kennen und frischen die Beziehung auf. Gute Sache!

Die Frage, die sich mir stellt:

Ist nicht die bloße Existenz deines Spiels ein Zeichen dafür, dass wir anders denken müssen?

Ich meine, die Lust, einen anderen Menschen kennenlernen zu wollen, sich mit den Gedanken und Gefühlen eines geliebten Freundes zu beschäftigen „sollten“ doch die Ausgangssituation einer Beziehung sein – nicht das Resultat einer Spielanleitung.

„Welch hehrer Anspruch“ magst Du jetzt vielleicht denken. „Ja und nein“ ist meine Reaktion darauf.

Ja, eine Beziehung zu führen ist eine Aufgabe. Eine vielschichtige Aufgabe: das Zusammenleben organisieren, ggf. die Kinder oder Familie einbinden, die eignen Grenzen wahren oder einfordern, Finanzielles klären und regeln, Romantik „herstellen“, usw.

Natürlich beziehen sich meine Ausführungen nicht ausschließlich auf das Gestalten einer romantischen / intimen Beziehung. Letztlich!

Ich denke es ist eine Frage der Grundhaltung. Deiner eigenen Grundhaltung anderen Menschen gegenüber.

  • Wie viel Neugierde am anderen Menschen bist Du bereit aufzubringen?
  • Welchen Stellenwert hat eine Beziehung in Deinem Leben?
  • Was bist Du bereit, zugunsten einer Beziehung an Dir und Deinem Leben zu hinterfragen oder gar zu verändern?

Ob ein Kartenspiel dabei behilflich sein kann, weiß ich nicht.

Nichtsdestotrotz ist ein Spiel wie dieses in der heutigen Zeit vermutlich wichtiger als je zuvor. Redet miteinander, wenn ihr es nicht jetzt tut, tut ihr es vielleicht nie mehr.

Übernimm keines meiner Worte und alles, was Du zu brauchen glaubst.

Herzlichst

Gerald