…wie Du in Deinen Gesprächen und Beziehungen souveräner und klarer wirst. In diesem Artikel wirst Du erkennen, wie Du „besser“ kommunizierst, im Sinne von:

Du verstehst Dich und andere einfach besser.

In Gesprächen – ganz allgemein – zwischen 2 oder mehr Menschen passiert meist mehr, als Du von außen sehen kannst.

Komm doch mal mit auf die Party

Lena und Mark sind auch schon da und wir belauschen ein kurzes Gespräch (Namen und Geschlechter spielen hier einen untergeordnete Rolle)

Mark: „Lena, bringst mir mal (bitte) noch ein Bier.“
Lena: „Ich bin doch nicht Dein Laufbursche!“ (Und das ist nicht liebevoll-lustig gemeint)

Was ist denn hier passiert? Nehmen wir uns die Zeit und blicken einmal durch die Kommunikationsbrille von Eric Berne. Die „Bier-Frage“ kam dann für Lena nämlich eher so “von oben” direkt zu ihr nach unten. Und hier reagiert sie: Rebellisch!

Was heißt das konkret?

Eric Berne, der Begründer der Transaktionsanalyse, beschreibt ein Kommunikationsmodell, das es in sich hat. In Kürze – in jedem Menschen existieren 3 Zustände, die angesprochen werden können:

  • ein Eltern-ICH
  • ein Erwachsenen-ICH
  • und ein Kind-ICH

Je nachdem, welcher Anteil in mir, in Dir, bei Lena oder bei Mark angesprochen wird, existieren unterschiedliche Reaktionsmöglichkeiten.

In diesem Beispiel kommt die “von oben” gehörte Bier-Frage für Lena aus dem Eltern-ICH. Und was aus dem Eltern-ICH kommt, landet beim ihr im Kind-Ich – erstmal. Und dieses Kind-Ich reagiert gerne rebellisch oder angepasst – das haben Kinder so an sich. Und was dann aus diesem Kind spricht, landet wieder bei “den Eltern”. Irgendwie logisch.

Lena trägt ihren Teil zur Situation bei, ohne zu wissen, wie. Metaphorisch gesprochen:

  • Tonfall
  • + Gestik
  • + Mimi
  • + erlebte Erfahrung mit Partnern
  • + die eigenen Erfahrungen aus der Kindheit mit Eltern, Geschwistern und dem ganzen Pack

ergeben die Pflanzensamenmischung, aus der der Reaktionsgarten erwachsen ist.

Was hilft Dir das nun?

Im ersten Schritt schärfst Du mit dem Blick durch diese Brille Deine Aufmerksamkeit.

Du versetzt Dich selbst in die Lage, Gespräche – insbesondere solche, die zu entgleiten drohen – besser zu verstehen. Du kannst ein sensibleres Gehör entwickeln, um echteren Kontakt zu Deinen Gesprächspartnern aufzubauen. Empathie ist letztlich nichts anderes als die echt, achtsame, bewusste Aufmerksamkeit.

Wann hilft Dir das?

Wenn Situationen sich zuspitzen, immer wieder ähnliche Streits vom Zaun brechen. Wenn einer oder beide immer wieder in ähnlichen Situationen die Nerven verlieren. Dann kann es Dir helfen einmal zu überlegen, welcher Zustand in dir gesprochen hat bzw. angesprochen wurde.

Und dann: Kreuz und quer

Um aus diesem Von-oben-herab und Von-unten-hinauf auszubrechen müsste einer aussteigen – d. h. diesen Ablauf durchkreuzen. Fach-chinesisch heißt das, eine Reaktion zwischen Erwachsenen herstellen. Metakommunikation stellt eine Möglichkeit dar: Betrachte die Situation kurzzeitig von oben und stell dir die Frage: möchte ich, dass das so weiter geht?

Und wenn nicht, dann überlege Dir,

  • wie Du als „Erwachsener“ sprechen würdest?
  • wie Du mit Deiner Liebsten / Deinem Liebsten sprechen möchtest?
  • wie Du selbst angesprochen werden möchtest?

Fazit

Wenn Du mehr über dieses Thema lernen willst, dann nimm diese Brille mit und setze sie ab und an einmal auf. Als kleine Stütze:

  • „Richtiges“ (= achtsames) Zuhören ist ein erster Schritt,
  • Wissen, dass Du auf verschiedenen Ebenen (=Ich-Zuständen) angesprochen wirst, ist ein guter Anfang (hierbei ist auch dieser Artikel hilfreich)
  • Herausfinden, wo Du angesprochen wirst, ist eine Kunst
  • Stressige, unangenehme und nervige Gesprächsabläufe selbst steuern zu können ist die Champion League

Und wieder einmal heißt es: Übernimm keines meiner Worte und alles, was Du denkst, zu brauchen.

Heute einmal analytisch.

Dein Gerald